In den 1960er Jahren wurde im Labyrinth des Untergrunds von Kłodzko die 1000-Jahr-Feier der Polnischen Staatlichen Unterirdischen Touristenroute angelegt. Die 600 m lange Strecke, die von der Czeska-Straße bis zur Zawiszy-Czarnego-Straße verläuft, ist eine äußerst interessante und beliebte Attraktion in Kłodzko.
Die gesamte Geschichte der unterirdischen Gänge geht auf das Mittelalter zurück, als sich in Kłodzko die wichtigsten Handelswege kreuzten. Damals beherbergten die engen Mietshäuser Wohnungen sowie Werkstätten von Kaufleuten und Handwerkern. Leider gab es nicht viel Platz, und außerdem hatten die Bewohner mit häufigen Bränden zu kämpfen. Aus diesem Grund begann man, große Keller unter den Häusern zu bauen, die durch ein entsprechend weiches Fundament erleichtert wurden.
In den Kellern wurden häufig Lebensmittel und Bier gelagert. Unterirdische Gänge wurden auch genutzt, um Waren direkt zum Markt zu bringen. Darüber hinaus spielten sie während der zahlreichen Kriege in der Region Kłodzko eine wichtige Rolle, da die Bewohner dort Schutz für sich und ihr wertvolles Hab und Gut finden konnten.
Anfang der 1950er Jahre begannen die Wände der Mietskasernen einzustürzen, so dass viele der Wohnungen aufgegeben werden mussten. Daraufhin wurden spezielle Untersuchungen durchgeführt, um die Altstadt von Kłodzko zu retten. Das in den Kellern abgelagerte Wasser wurde entfernt, und die meisten Gänge wurden zugeschüttet. Auf diese Weise konnten die Kłodzko-Mietshäuser erhalten werden. Um jedoch die Spuren der Geschichte nicht völlig zu verwischen, wurde ein Teil der Gänge für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahr 1976 wurde es offiziell eingeweiht.
Was können wir in der Kłodzko-Unterwelt finden? Wir treffen hier auf die Figuren eines Bäckers, einer Wäscherin oder eines Scharfrichters, wir sehen das Büro eines Kaufmanns, ein Gasthaus oder einen Scharfrichterladen, und das alles zu den Klängen bürgerlicher Musik oder einem geschäftigen Markt.
